Historische Geschichte auf Hauswand

22.07.2023 07:57 (Kommentare: 0)

Künstler*innen machen durch Darstellungen die Geschichte des Ortes sowie des Mölltales sichtbar, sei es künstlerische Interpretationen ganzer Epochen oder einzelner Ereignisse. Durch die Beschäftigung und Visualisierung der Themen wird das Bewusstsein für die lange Geschichte des Ortes und des Tales gestärkt. 

Künstlerische Arbeit von Aktrice:

Die Linien symbolisieren den Gold,- Silber- und Kupferabbau und somit den Wohlstand und Reichtum der Zeit des Bergbaus im Mölltal. Das Leben der Bergknappen war sehr mühsam. Die Mölltaler Bergknappen, die aus ganz Europa kamen, hatten ein schweres Leben und siedelten sich im Mölltal an.

Geschichtlicher Hintergrund zum vorliegenden Entwurf:

Erzgruben, Silber- und Goldbergwerke lagen hier im Mölltal im Hochgebirge. Eine 6.000 Jahre alte Kultstätte am Danielsberg belegt, dass bereits um 500 v.Chr. auf diesem 962 m hohen Berg nach Gold, Silber und Eisen geschürft wurde.

In Flattach gab es ein Vorkommen an Kupfer in der Großfragant, hochwertiges Eisen in der Raggaalm und Gold in der Wurten. Der Abbau von Gold liegt wohl am weitesten zurück und verlieh der Goldberggruppe ihren Namen. Aufgrund des Vorkommens an Bodenschätzen hatten sich bereits die Kelten im Mölltal angesiedelt und mit dem Abbau begonnen.15 v. Chr. übernahm die römische Verwaltung den Goldabbau in dieser Gegend.

Das älteste, noch heute existierende Bergwerksverzeichnis in Obervellach belegt eindeutig, dass um 1480 in der “Teuchl” Silberbergwerke vorhanden waren.

Zur Zeit des Edelmetallbergbaues war das heutige Gemeindeamt Wohnsitz der Gewerkenfamilie Schlaminger, die zu den bedeutendsten Bergwerksbetreibern des Mölltales gehörte.

Ende des 15. Jahrhunderts wurden die Bergwerke von Österreich einem „obristen Bergmeister“ unterstellt. Wegen der besonderen Bedeutung von Obervellach im erfolgte 1509 die Ernennung von Lamprecht Zäch zum ersten Oberstbergmeister für die habsburgischen Länder des Bergrichters von (Ober) Vellach. Die Hauptaufgaben des Bergrichters, der seinen Amtssitz in Obervellach hatte, waren insbesondere die Vertretung des Landesfürsten als Gewerke und die Überwachung des Bergbaues, der in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts im gesamten Ostalpenraum seine Blütezeit erlebte.

Durch die habsburgische Länderteilung 1564 erstreckte sich der Zuständigkeitsbereich des Oberstbergmeisteramtes in der Folge auf Innerösterreich (Steiermark, Kärnten, Krain, Görz, Triest und die österreichischen Besitzungen in Istrien und Friaul). Der Markt Obervellach beherbergte für 270 Jahre die zentrale Bergbauverwaltung des Habsburgerreiches und erlangte somit auf diesem Gebiet überregionale Bedeutung.

Als der Goldbergbau in der zweiten Hälfte des 16. Jht. immer weniger Gewinn abwarf, gerieten zahlreiche Gewerken in erhebliche finanzielle Schwierigkeiten. Um die Mittel für die sozialen Ausgaben aufzubringen, wurde im Jahre 1537 die Bruderlade geschaffen, in welche jeder Knappe einen Kreuzer pro Gulden und Monat als Beitrag zahlen musste. Die Bruderlade ist eine Vorstufe zu unserer heutigen Sozialversicherung.

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